Wie geht's dir, Mama?

Wir fragen immer unsere Kinder, "Wie geht's dir?" Wie wäre es, wenn wir unsere Kinder darauf aufmerksam machen würden, dass Mama auch mal von ihnen gefragt werden möchte?

Wir wissen alle, dass unsere Kinder nicht immer ausreichend dankbar für das sind, was wir für sie tun. Aber vielleicht haben wir selbst dazu beigetragen, dass es so ist, weil wir alles für die Kinder tun, ohne sie um Hilfe oder Rücksicht zu bitten. Die Babyzeiten haben uns stark beeinflusst. Wir handeln bedingungslos, weil das Baby noch nicht in der Lage ist, etwas zu tun. Doch sie lernen schnell, und wir müssen lernen, nicht alles für sie zu tun. Wir sollten wieder zu uns selbst finden, unsere eigene Identität bewahren und unseren Kindern erlauben, selbstständig zu handeln und zu sein.

Wie wäre es also heute, deinem Kind zu sagen: "Frag mal, wie geht's dir, Mama?" Dabei geht es nicht darum, all unseren Kummer oder Stress loszuwerden, sondern unsere Emotionen auszudrücken, damit unsere Kinder verstehen, dass auch wir als Mütter Gefühle haben. Wir sind nicht nur glücklich, sondern können auch mal traurig, müde oder enttäuscht sein. Auch bei den Kindern ist es normal, dass sie wütend, aufgeregt oder traurig sein dürfen.

Ich habe nie den Begriff "Super Mom" gemocht, als ob wir alles schaffen könnten. Ja, wir sind stark als Mütter, aber wir schaffen nicht alles. Warum sollten wir so tun, als wären wir immer nur stark? Es ist normal, dass auch wir manchmal schwach sein dürfen. Was passiert, wenn wir unsere Gefühle unterdrücken? Die Kinder spüren es und drängen uns, und wir versuchen es auszuhalten, bis wir nicht mehr können. Am Ende leiden sowohl die Kinder als auch wir selbst.

Ich frage mich, ob das alles tatsächlich verkehrt ist. Wir sollten unseren Kindern zeigen, dass jeder seine eigenen Grenzen hat und wir selbst erkennen müssen, wo diese Grenzen liegen, viel früher als wir denken. Warte nicht, bis es unerträglich wird!

Wir sollten miteinander sprechen, über unsere eigenen Gefühle, Bedürfnisse und darüber, wie wir uns Gutes tun können. Einen kurzen Moment innehalten, bevor wir uns der nächsten Aufgabe widmen. Uns selbst aktivieren und darüber nachdenken, wie wir die Dinge Schritt für Schritt in Ruhe erledigen können. Es ist in Ordnung, wenn wir nicht alles schaffen – 80% reichen absolut aus! Nur das Wesentliche! 

Kennt ihr das Gedicht "Die Schale der Liebe" von Bernhard von Clairvaux?

Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt, überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reicher werden, wenn du dabei ärmer wirst. Wenn du nämlich schlecht mit dir selbst umgehst, wie kannst du dann gut für andere sein? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich. Dieses Gedicht hat mich endlich dazu ermutigt, mutig für mich selbst zu sorgen und damit einen Aufwärtstrend für uns alle einzuleiten.

Sei mutig, sorge gut für dich selbst, damit du auch gut für andere sorgen kannst.

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